Karl-Liebknecht-Straße 36
Blankenfelder Buchhandlung
Karl-Liebknecht-Straße
Topanker
Nach Blankenfelde der Liebe wegen
Text und Bild: Lutz Röhrig
Eine Buchhandlung ist für uns beinahe lebensnotwendig. Ohne eine solche geht es nicht: Unser Jüngster braucht Materialien für die Schule, seine beiden älteren Brüder das ein oder andere für die Uni. Und dann noch all die Geburtstags- und Weihnachtspräsente, die zu besorgen sind – da kommt schon allerhand zusammen. Manches, ich gebe es zu, ist auch für mich selbst - denn beim Schreiben von Artikeln braucht man entsprechendes „Material“, das hier von Nutzen ist.
Ich sage immer: "Ein Wohnort ohne Buchhandlung ist wie ein einsamer Ort inmitten der Wildnis ohne Stromanschluss und fließend Wasser - zum Überleben nur bedingt geeignet". Da es eine solche in Blankenfelde gibt, fiel uns die Wahl unserer zukünftigen neuen Heimat leicht.
| Ein Schild weist Passanten und Autofahrer darauf hin, was in der Karl-Liebknecht-Straße 36 Literatur und so manches mehr zu finden ist. Auch im aktuellen Lockdown bleibt die Buchhandlung weiterhin offen.
| Ein Blick auf die Kinder- und Jugendliteratur, die in einem Bereich des Ladens angeboten wird.
Seit nun fast dreißig Jahren, genauer, seit dem 17. Juni 1991, betreibt Regine Risse nun selbständig den Laden in der Karl-Liebknecht-Straße 36, den sie vom damaligen Volksbuchhandel der DDR abgekauft hatte. Hier findet sich für jeden Bedarf etwas – ganz egal, ob es Kinderbücher sind, die neuesten Krimis oder Romane. Hinzu kommt Sachliteratur: ob Gesundheit, Forschung, oder historische Biographien, es ist aus nahezu allen Gebieten etwas da. Und was gerade nicht vorrätig ist, wird umgehend bestellt.
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Für mich als zugezogener Berliner sind natürlich Bücher über Architektur in Berlin oder Spezialliteratur wie die Reihe des Landesdenkmalamtes interessant. Aber auch Bücher über Sehenswürdigkeiten und Geschichte der Mark. Und wer Bücher der Spiegel – Bestsellerliste sucht, ist hier gleichfalls richtig. Zudem gibt es die Möglichkeit, online Bestellungen (www.blankenfelder-buchhandlung.de) aufzugeben und diese sich entweder liefern zu lassen oder im Geschäft kostenfrei abzuholen.
Man merkt es dem Laden an, dass er mit sehr viel Liebe zum Detail betrieben wird – und mit viel Erfahrung. Denn vor ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit für ihr kleines Geschäft war sie als gelernte Buchhändlerin zunächst für den Volksbuchhandel in Berlin - sie stammt aus dem Berliner Bezirk Köpenick - dann für den des Bezirks Potsdam tätig.
1975, nach dem Ende ihrer 1973 begonnenen Berufsausbildung als Buchhändlerin, folgte sie ihrem Mann, einen gebürtigen Blankenfelder, in dessen Heimatort. Überrascht stellte sie fest, dass es hier keinen Buchladen gab – ihr Entschluss war gefasst. Da auch der Volksbuchhandel, für den sie in Berlin in der Buchhandlung im Bahnhof Friedrichstraße zuletzt als stellvertretende Leiterin (nach dem Abschluss ihres von 1976-1980 nebenberuflich absolvierten Fernstudiums) arbeitete, bereits auf der Suche nach einem geeigneten Ladenlokal in Blankenfelde war, hier aber bislang nicht fündig werden konnte, nahm sie nun selbst die Suche auf - ein Suche, die jedoch dauern sollte. Während dieser Zeit bekam sie 1982 ihr erstes, 1984 ihr zweites Kind.
| Frau Regine Risse. Ihre Freundlichkeit und Sachkenntnis schätzten wir sehr - wie auch die ihrer Kollegin Frau Hilbig.
| Frau Susanna Schubert. Auch sie konnten wir bereits kennenlernen - und wissen daher unsere heimatliche Buchhandlung weiterhin in guten und auch humorvollen Händen - zum Glück. Bei unserer großen Familie...
1985 fand Frau Risse dann den ehemaligen Elektroladen in der Karl-Liebknecht-Straße, den Sie ab 1985 zunächst für den Volksbuchhandel als leitende Angestellte, dann ab 1991 als Inhaberin selbstständig bis heute betrieb. Ebenfalls noch 1991 kam Frau Marion Hillbig als Mitarbeiterin dazu.
Doch irgendwann kommt der Moment, an dem man sich aus dem Berufsleben zurückzieht und eine Nachfolge benötigt. Am 30. April 2022 übergab Frau Risse die Buchhandlung an Frau Susanna Schubert, die sie zunächst noch unterstützte.
Viele Monate sind seither vergangen. Natürlich sind wir weiterhin Stammkunden unser "Buchhandlung vor Ort". Denn Schließlich benötigt unser Jüngster auch künftig neue Schulbücher für die jeweiligen Jahrgangsstufen. Ich gebe zu dass ich dabei stets auch für mich etwas finde - schließlich benötigt www.zeit-fuer-berlin.de eine geeignete Quellengrundlage. So werden wir Frau Schubert noch oft einen Besuch abstatten... Wer mehr wissen möchte, dem empfehle ich die Internetseite der Buchhandlung.
| In der Blankenfelder Bücherstube finden sich Bücher zu vielen Themen, natürlich auch die von mir besonders geschätzten Gebiete Geschichte und Architektur.
| Blick auf den Eingang der Blankenfelder Bücherstube. Sicher werden wir noch so manches Mal durch diese Türe gehen...