Tesla-Store
Am Berliner Kurfürstendamm
Topanker
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1 | Elektroautos statt Fernseher (Bericht von 2018)
Bild und Text: Lutz Röhrig
Im Oktober 2014 eröffnete in unmittelbarer Nachbarschaft zum Computerhersteller Apple am Kurfürstendamm 26A der kalifornische Elektroautobauer Tesla seinen zweiten Store im Berliner Raum nach dem Regionalzentrum am Flughafen Schönefeld. Die Wahl des Standortes in Nachbarschaft zum gleichfalls aus Kalifornien stammenden Computerbauer Apple scheint gut gewählt. Man möchte offenbar gegenseitig von dem jeweiligen Kultstatus des anderen profitieren. Denn auch bei Tesla bilden sich bei Neuerscheinungen Schlangen von Käufern vor der Ladentür, wenn diese auch noch nicht den Umfang der Apple–Liebhaber erreichen. Höchste Zeit also, einen Blick mit meiner Kamera in den Store zu werfen.
Betrachtet man den Store von außen, so fällt zunächst das Unterstatement auf, mit dem die Marke Tesla hier auftritt. Keine gewaltige, die gesamte Fassade einnehmende Leuchtschrift, keine flackernden elektronischen Werbeposter. Lediglich die fünf hinterleuchteten Buchstaben des Firmennamens prangen an der historischen Fassade des alt – ehrwürdigen Hauses am Kurfürstendamm, in dem zuvor Fernseher des fränkischen Herstellers Loewe angeboten worden waren.
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2 | Reduzierung auf das Wesentliche
Betritt man den Shop, so fokussiert sich der Blick auf das inmitten des eher kleinen Raumes stehenden Autos, das von einigen hinterleuchteten Werbetafeln an der Wand flankiert wird. Vergeblich sucht man hier die Fülle an Modellen, die einem sonst in einem der üblichen Autohäuser entgegentritt. Im hinteren Teil des ehemaligen Ladengeschäftes kann man sich dann noch über Farb- und Ausstattungsvarianten informieren – das war es im Wesentlichen. Ein Auto, zwei oder drei Verkaufskräfte – Punkt.
Der Showroom lebt von dem ausgestellten Modell und dem Interesse der oft eher zufällig hereinschauenden Spaziergänger, die man ohne Wenn und Aber auch gern im Inneren des Fahrzeugs Platz nehmen lässt. Keine aufgezwungene Beratung oder einschränkenden Gesten.
Fragen werden gern beantwortet. Tesla verfolgt mit seinem Store im Wesentlichen das Ziel, die Marke in das Bewusstsein der Berliner zu bringen. Man möge begreifen, dass die lange beschworene „automobile Elektromobilität“ kein Faktum einer weit entfernten Zeit ist, für die erst in irgendeinem Forschungscampus die Grundlagen geschaffen werden müssen, sondern dass diese gerade jetzt, heute, vor aller Augen beginnt.
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3 | Tesla - 2018 noch eine Vision
Ein Besuch im Tesla - Store im Jahre 2018. Damals waren Fahrzeuge wie das ausgestellte „Modell X“ mit seinen imposanten Flügeltüren und Kosten von um die 100.000 Euro finanziell nicht eben breitentauglich. Doch beweisen diese Wagen mit Reichweiten je nach Ausführung von bis zu 560 km (NEDC), dass die Technik es längst wäre. Und, so wurde damals verkündet, bald käme das neue „Modell Y“, das von den Kosten her sich auch dem breiten Markt öffnen wird.
Die damalige Vision des „PayPal“–Gründers und Weltraumraketenbauers Elon Musk, Autos mit Verbrennungsmotoren zumindest in ihrer Zahl zu reduzieren, scheint aufzugehen.
Bald nach meinem Besuch wurde bekannt, das Tesla eine Fabrik in der Nähe des künftigen Flughafens BBR errichten werde. Inzwischen (2021) ist Elon Musk Gigafactory bereits weitgehend fertiggestellt - und Elektroautos sind längst keine exotische Seltenheit mehr, da diese mittlerweile auch von vielen anderen Herstellern angeboten werden.