Avusrennen, Oldtimer und Wohnungsbau
Sein letztes Rennen...
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1 | Sein letztes Rennen
Bild und Text: Lutz Röhrig
…am 2. September 2017 schloss der Motorsportfahrer und KFZ – Meister Michael Pötschke seine Reparaturwerkstatt in der Lützowstraße 7 für immer. Die Hoffnung, eines Tages durch seiner Hände Arbeit den Grund und Boden seiner Werkstatt hier in Berlins Mitte erwerben zu können, hat sich, wie er mir während meines Besuchs verriet, in über 35 Jahren nicht erfüllt.
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Nun räumt er mit seinen Angestellten noch die letzten Dinge aus seiner Werkstatt, ehe die Abbrucharbeiten beginnen. Neue Wohnungen sollen auf dem Grundstück errichtet und somit eine weitere Baulücke im östlichen Teil der Lützowstraße geschlossen werden.
| Aus höherer Perspektive wird die eigentliche Grundstücksgröße deutlich - vor allem wenn man bedenkt, das sich hinter dem Werkstattgebäude noch weitere Stellplätze befanden, die bis an das Gebäude des Kindergartens (mit länglichem grauen Dach) reichten.
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| Michael Pötschke in der Werkstatthalle bei der Reparatur eines Oldtimers. Aufnahme mit freundlicher Genehmigung Michael Pötschke.
2 | Tourenwagen, Avus und Porscheclub
Seit dem Jahr 1972 war der mehrfache Berliner- und Deutsche Rundstreckenmeister Michael Pötschke im Motorsport aktiv. Seine Pokale und Siegerkränze schmückten die Regale der Werkstatt. So nahm er 1975 – 1979 an Rennen der „Formel VAU 1300“ teil – einer heute kaum mehr bekannten Motorsportklasse, bei welcher die Rennwagen auf Basis des VW – Käfers beruhen mussten.
Es folgten Tourenwagenrennen (Serienfahrzeuge im Renneinsatz) u. a. auf den Nürburgring und der AVUS sowie Rennen des Porsche - Clubs Berlin, bei dem er mehrfach Clubmeister wurde. 1985 erhielt Pötschke für seine Verdienste um den Motorsport das ADAC Sportabzeichen in Gold mit Brillanten.
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3 | Das Ende eines Traums
Nun ist die zuvor u. a. auch auf die Reparatur von Oldtimern, Tourenwagen und Porschefahrzeugen spezialisierte Werkstatt an der Lützowstraße geschlossen.
Arbeiter haben damit begonnen, Dach und Inneneinrichtungen zu demontieren. Bald wird sich auch hier einer der üblichen Wohnblöcke mit ihren Staffelgeschossen erheben, wie sie nur wenige Meter weiter bereits das Bild der Lützowstraße bestimmen.
Links das Werkstattgebäude mit seinen drei Rolltoren, rechts das Bürogebäude.
| Blick in das Bürogebäude in Richtung Lützowstraße. Links oben an der Wand sind noch drei Siegerkränze Michael Pötschkes zu sehen. Leider wurden die ursprünglich hier auch präsentierten Pokale bereits entfernt.
| Das Bürogebäude mit Blick in Richtung Werkstatt. Rechts auf der grauen Theke sind bereits Kuchen für die Mitarbeiter zum Abschied aufgestellt.
| Die Abbrucharbeiten mit Stand 12. September 2017. Das Dach der Werkstatthalle ist bereits weitgehend entfernt. Nun beginnt der Abbau des Büroanbaus.
| Stand 20. September 2017. Die Werkstatthalle ist bis auf die Äußeren Stahlträger demontiert. Der Büroanbau hat seine schützende Isolierung verloren.
| Michael Pötschke und sein leistungsoptimierter VW - Käfer beim AVUS - Rennen am 22. Juni 1975. Aufnahme mit freundlicher Genehmigung Olaf Pinkwart.
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4 | Ein Wohnhaus im Werden
Auf dem Gelände der ehem. Autowerkstatt entstand nach der notwendigen Bodensanierung ein mehrstöckiges Wohnhaus, dessen Werdegang ich mit der Kamera Fortlaufend beobachtete.
Die Fertigstellung des Wohnhauses durch die DEGEWO erfolgte im Jahr 2021.
| April 2018. Die Werkstatt ist abgeräumt, allein die Umzäunung blieb stehen. An der Brandwand des Nachbargebäudes hat der Graffiti- Künstler Emess eines seiner Werke hinterlassen.
| April 2018. "So wie es ist kann es nicht bleiben". Ob jene durch den Graffiti- Künstler Emess dargestellten Herrschaften hier je am Bau beteiligt waren, dürfte zwar fraglich sein. Originell und für den Künstler typisch ist es indes schon...