BEZIRK CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF VON BERLIN

Parfums nach Gewicht


in der Kantstraße

Parfums nach Gewicht 

Kantstraße 106

Topanker

Inhalt und Kapitelübersicht

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1 | Die Idee

Bild und Text: Lutz Röhrig 

Es sind diese Läden, die ich an Berlin so liebe. Läden mit langer Geschichte und einem ganz speziellen Sortiment, das sie von anderen deutlich unterscheidet. Ein derartiges Geschäft ist auch der Parfum - und Kunstblumenladen "Harry Lehmann. Parfum nach Gewicht" von Lutz Lehmann, welcher die von seinem Großvater Eduard Lehmann vor nun über 90 Jahren begründete Geschäftsidee, Parfum selbst herzustellen und nach Gewicht in eigenen oder von den Kunden mitgebrachten Gefäßen zu verkaufen, weiter fortführt.


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Durch die eigene Herstellung und dem Verzicht auf aufwendige Flacons erhalten die Kunden ein qualitativ äußert hochwertiges, trotzdem jedoch preiswertes Produkt. Der Kunde kann aus über 50, im Keller des Ladens selbst hergestellten Düften wählen oder sich selbst einen ganz speziellen Duft zusammenstellen lassen. Diesen notiert der Inhaber für spätere Nachbestellungen. Möglich macht dies die große Erfahrung von Lutz Lehmann.

Parfums nach Gewicht in der Berliner Kantstraße. Titel.
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Parfums nach Gewicht in der Berliner Kantstraße. Schaufenster am Abend.

| Außenansicht des seit Jahrzehnten beinahe unverändert gebliebenen Ladengeschäfts. 

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2 | Gründung und Wiederaufbau

Seinen Anfang nahm die Geschichte in einem 1926 von Eduard Lehman und dessen Sohn Harry Lehmann - Lutz Lehmanns Vater - an der Potsdamer Straße begründeten Geschäfts für den Verkauf von selbst hergestellten Parfums nach Gewicht und von Kunstblumen.

 

Die Idee kam bei der Kundschaft gut an, jedoch musste das Geschäft wegen des Baus der Nord- Süd- Achse im Zuge der "Germania" - Planungen der Nazis 1939 schließen. Wegen des zuvor guten Geschäftsverlaufs nutzte man diesen Umstand, um ein Jahr später ein Ladenlokal in der Friedrichstraße in der legendären "Passage" zu eröffnen. Die Freude über das neue Geschäft in einer der wichtigsten Einkaufsstraßen Berlins währte jedoch nicht lange. 1943 erfolgte während eines Bombenangriffs die Zerstörung des Geschäftes.

 

1946 begann der schwierige Wiederaufbau des Ladenlokals an der Ecke zur Mohrenstraße, doch 1951 ging die Familie wegen des zunehmenden Drucks auf private Geschäftsinhaber in den Westteil Berlins, wo sie 1952 ein neues Parfum - Geschäft an der Joachimsthaler Straße eröffnete. Am stadtbekannten Gratis - „Tropfer“ vor dem Laden konnte sich jeder selbst eine Eindruck von der Güte des gerade tagesaktuell hier hergestellten Parfums machen.


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3 | Filiale Kantstraße

In der Wilmersdorfer Straße eröffnete man 1953 ein Filialgeschäft, das 1957 einem Neubau weichen musste. Ein Jahr später traf dasselbe Schicksal auch das Geschäft in der Joachimsthaler Straße, das ebenfalls einem Neubau zu weichen hatte.

 

Das Ladenlokal wurde nun in die Kantstraße 106 verlegt und später auf die heutige Größe erweitert. Während den weiteren Filialen in der Karl- Marx- Straße und der in Folge der Blockade und zunehmenden Spaltung Berlins in Frankfurt am Main begründete Zweigstelle keine lange Lebensdauer beschieden war, besteht das Geschäft in der Kantstraße bis heute – und das mit derselben Ladeneinrichtung wie 1958, was neben den im Keller des Hauses selbst hergestellten Parfums den ganz besonderen Charme des Ladens ausmacht./p>

 

Bis zu ihrem Tode im Jahre 2008 hatte im Übrigen auch Lutz Lehmanns Mutter, Edith Lehmann, im Laden noch mitgearbeitet. Sie hatte als gerade einmal 14 Jahre altes Lehrmädchen im Laden Ihre Ausbildung begonnen - und später Ihren Chef Harry Lehmann geheiratet. /p>

Parfums nach Gewicht in der Berliner Kantstraße. Lutz Lehmann und eine Mitarbeiterin.
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| Der Geschäftsführer Lutz Lehmann (vorn), seine Mitarbeiterin (links) und meine charmante Begleitung Franzi (Mitte) vor der Theke mit der Auswahl an selbst hergestellten Parfums. 


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Parfums nach Gewicht in der Berliner Kantstraße. Lutz Lehmann in der Kunstblumen - Abteilung.

| Der Geschäftsführer Lutz Lehmann und die seit jeher zum Sortiment zugehörigen, ursprünglich mit dem Parfums zu beduftenden Kunstblumen. Ebenfalls interessant: die originale Ladeneinrichtung von 1958. 

4 | Schluss und Ausblick

Es war für mich ein besonderes Vergnügen, mich von Herrn Lehmann eingehend über die Geschichte des Parfum- Hauses informieren zu lassen, während meine charmante Begleitung sich eingehend von der kompetenten Beraterin informieren ließ.

 

Ein Geschenk für Ihre Mutter wurde gesucht, aber auch sie selbst zeigte sich begeistert. Werden wir als Kunden wiederkommen? Ja, ganz gewiss…

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