Das Geisterhaus
am Lichtenrader Damm
Jahnzehnte1
Bild und Text: Lutz Röhrig
Trotzdem in Berlin ein hoher Bedarf an Wohnraum besteht, gibt es sie: Häuser, die seit Jahrzehnten leer stehen und weitflächige Areale, auf denen das Unkraut sprießt. Ein solcher Fall ist auch jenes Haus am Lichtenrader Damm 241, das seit 1992, als der letzte Mieter auszog, vor sich hin rottet.
Das Dach ist provisorisch mit Brettern gegen herabfallende Ziegel gesichert, die Fassade bröckelt und der seitliche Eingang droht einzustürzen. Doch niemand nimmt hiervon Notiz, obwohl tag-täglich tausende Autos achtlos vorüberfahren und auch so mancher Fußgänger des Weges kommt.
Neben diesen Gebäude stehen Gebrauchtwagen zum Verkauf und in zwei Flachbauten befinden sich eine Chemische Reinigung sowie eine Gärtnerei. Ansonsten wächst weitflächig längs des Lichtenrader Damms das Unkraut...
| Seitlicher Eingang mit Treppen und Windfang.
Garten2
Während die dem Lichtenrader Damm zugewandte Seite des Gebäudes vielen bekannt ist, bleibt die dem Straßenzug abgewandte Seite den meisten verborgen. Was sich wohl hinter dem einsamen Haus verbirgt?
Nur wenige wissen es. Denn nur ein unscheinbarer Trampelpfad lässt einen Blick auf Verborgenes zu - und auch nur für denjenigen, der Ortskenntnisse besitzt...
Inzwischen wurde für das sich von der Marienfelder Straße bis etwa in Höhe der Löptener Straße erstreckende Grundstück, das neben dem Geisterhaus auch die benachbarte Gärtnerei umfasst, ein Bebauungsplan erstellt. Dieser sieht nach derzeitigen Stand die Errichtung von ca. 900 Wohnungen vor.
Zukunft3
Immer wieder erreichen mich Anfragen, wie es denn nun mit dem "Geisterhaus" und dem Grundstück weitergehen würde. Bekannt ist nur soviel, dass Seitens des Bezirks für das Gesamtareal einschließlich Gärtnerei und Autohandel 2019 ein Bebauungsplan (siehe nebenstehende PDF-Datei) der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist.